
VERANSTALTUNG
Eisbär Ori
von: Britta, Georg, Hans („BGM)“ – private Veranstaltung
08.03.2025

TEAM
Hans-Georg Sonnendecker / Frank Schäfer
auf
Audi A4 Avant 3.0 TDI quattro
Nachdem wir im Vorjahr auf Anhieb den ersten Platz in der einfacheren Klasse „A“ gewonnen hatten, mussten wir 2025 in der Expertenklasse „B“ antreten. So sieht das der Veranstalter vor. Eine gute Regelung, die auch bei mancher Oldtimerveranstaltung Einzug halten könnte. Von insgesamt 21 gestarteten Teams hatten 16 in Klasse „B“ genannt. Ein deutliches Zeichen, dass hier die Creme de la Creme der Ori-Szene unterwegs ist.
TEILNEHMER-BERICHT
Organisation (vor und während der Veranstaltung)
Erneut professioneller und reibungsloser Ablauf der gesamten Veranstaltung. Das Hotel war dieses Mal komplett für die Eisbären reserviert und musste bei der Nennung mitbestellt und -bezahlt werden. Den ganzen Tag entspannte Atmosphäre und keine Hektik (von den Aufgaben mal abgesehen).
Note: 1
Strecke
Als Mehrfach-Teilnehmer der ReHa- und Eisbär-Ori gewöhnt man sich etwas dran, aber die Streckenführung war wieder das absolute Highlight. Dieses Mal bei strahlendem Sonnenschein und ohne Matschwege (dafür Staub). Es ist immer wieder faszinierend, welche Wege und Straßen der Fahrtleiter findet. Durch die bergigen Ardennen in Belgien und Luxemburg und zurück, immer wieder mit tollen Ausblicken und einer Straßenführung, die auch dem Fahrer viel bietet (bzw. abverlangt). Ein echter Genuss.
Note: 1
Fahrtunterlagen
Bei dieser Veranstaltung geht es um das Wesentliche, d.h. „Ori pur“. Neben den übersichtlichen Fahrtbestimmungen gab es die bekannten doppelseitigen DIN A 4 Seiten mit 23 kleinen Kartenskizzen. Der Druck war hervorragend. Die diversen Manipulationen trotzdem sehr schwer zu erkennen, da alles so mikroskopisch klein war.
Note: 1
Aufgabenstellung
Die in der Klasse „B“ erweiterte Aufgabenstellung hat uns im Prinzip nicht vor unüberwindbare Hürden gestellt. U.a. durfte man Punkte auch einlinig anfahren, das kennen wir von der Reha-Winter-Ori.
Die vorgegebenen Schnitte waren wieder recht hoch, es galt also durchaus zügig zu fahren. Langes Nachdenken war nicht:
Etappe 1: 103 KM in 2,5 Stunden + 45 Minuten Karenz
Etappe 2: 86 KM in 2 Stunden + 45 Minuten Karenz
Mir fehlt der Vergleich zu den B-Aufgaben der Vorjahre. Aber mein Eindruck ist, dass der Fahrtleiter dieses Mal zu sehr auf einige wenige Aufgabentypen gesetzt hat (5mal Karte manipuliert, insb. mit dem „E“, dreimal kürzeste Strecke gesperrt). Damit sind wir nicht gut zurecht gekommen. Der Anspruch in beiden Klassen war deutlich höher als im Vorjahr (auch wenn die Aufgaben zunächst nicht danach aussahen, das kennt man…). Mit 100 Punkten landete das Team aus Rothenuffeln in der Klasse „A“ auf Platz 1, zum Vergleich, wir hatten im Vorjahr 10 Punkte für die gleiche Platzierung. Das ist schon heftig.
Note: 2
Wertungsprüfungen
Eine reine Ori, daher gab es keine WP. Eine eindeutige Wertung kam über die Zeiten zustande. In der Klasse „A“ wurden je Minute Karenz nur 0,1 Strafpunkte vergeben, was ich etwas merkwürdig finde. Denn 2mal 45 Minuten macht dann maximal 9 Strafpunkte, was noch nicht mal einer Fehlkontrolle entspricht. Hier passt das Verhältnis m.E. nicht. In der Klasse „B“ gab es je Minute Sollzeitüberschreitung einen Strafpunkt. Wir mussten „nur“ 9 Minuten Karenz in Anspruch nehmen, was ok ist, uns am Ende aber auch nicht geholfen hat.
Note: ./.
Verpflegung und Ambiente
Start- und Ziellokal war, wie im Vorjahr, das Hotel-Restaurant Zwicker in Bleialf, ich kann auf den Bericht aus 2024 verweisen. Tolle neue Zimmer, sehr gute Gastronomie. Top. Auch die Mittagspause in Luxemburg war wieder ausgesprochen gelungen. Gute Verpflegung und Atmosphäre auch hier. Ebenfalls gutes Preis-/Leistungsverhältnis.
Note: 2+
Auswertung und Ergebnisaushang
Die Fahrt war dieses Jahr etwas kürzer gestaltet, so waren wir schon gegen 15.40 Uhr wieder im Ziel. Bordkarte abgegeben und man bekam schon direkt die Musterlösung für die Etappe 1 in die Hand gedrückt. Schneller Check.. oje, es fehlen ganze sieben Kontrollen. Katastrophe! Die zweite Musterlösung gab es dann beim Essen – ähnliche Eindrücke. Nach der ersten Auswertungsrunde kam der Fahrtleiter dann an die Tische um eventuellen „Diskussionsbedarf“ aufzunehmen. Den gab es durchaus „reichlich“. Einige unserer Fehler konnten so auf dem kleinen Dienstweg geklärt werden. Auch wurde die Wertung bei ein paar Grenzfällen (was ist gemeint) neutralisiert. Es gab keinen Ergebnisaushang vor Ort, auch das ist bekannt und hier auch eigentlich nicht nötig. Man weiß am Abend schon, was man falsch gemacht hat und kann sich der Depression hingeben.
Note: 1
Siegerehrung, Pokale und Nachbetreuung
Es war zwar schon nach Karneval, aber die Siegerehrung bot einen weiteren Höhepunkt. Die Preise wurden von einer echten Eisbärin überreicht. Außen cool und innen heiß! 🙂 Mega. Solche Aktionen machen den besonderen Charme von Veranstaltungen außerhalb der offiziellen „ADAC-Touren“ aus. Eine tolle Stimmung auch bei den Teams mit vielen Punkten (so wie bei uns).

Note: 1+
FAZIT
Auch in Klasse B eine absolut empfehlenswerte Orientierungsfahrt für Experten und solche, die es werden wollen. Mit den Aufgaben sind wir nicht so gut klar gekommen, wie zunächst gedacht. Und wir haben zuviel übersehen. Die Strecke war wieder ein Traum und die gesamte Atmosphäre freundlich-familiär. Scheiß auf Platz 13, wir kommen gerne wieder.
Gesamtnote: 1
IMPRESSIONEN


Die Kontrollschilder waren überwiegend sehr bodennah platziert. Sie waren grundsätzlich gut erkennbar. Grundsätzlich, d.h. es gab Ausnahmen. Wir haben doch einige Schilder nicht gesehen, was zu unserem desolaten Ergebnis beigetragen hat.
Die Schilder hinter dem Tankanhänger und am Hochsitz wurden nicht nur fotografiert, sondern auch aufgeschrieben!


Stimmungsvolle Mittagspause in Luxemburg mit servierter Gulaschsuppe. Die war lecker und sehr reichhaltig.


Team Ruhrblitz mit Eisbärin und Veranstalter. Auch für uns gab es noch einen Trostpreis, denn hier geht kein Team leer aus. Die stimmungs- und humorvolle Siegerehrung ist wirklich etwas Besonderes!


AUFGABEN


Der durchaus übliche Fahrerbrief wurde für die Klasse „B“ noch um vier weitere Regeln ergänzt. Einmal gefahrene Striche konnte man je nach Richtung nur noch gesamt oder nur teilweise befahren, Punkte mit kleinem Buchstaben waren auf zweitkürzestem Weg anzufahren, Punkte konnten insgesamt auch einlinig angefahren werden und bei der L17 durfte man nach links weder auf- noch abfahren. Mit der letzten Bestimmung haben wir uns direkt am Start ein Ei gelegt und die Negativkontrolle „50“ notiert. Ansonsten haben die Ausführungsbestimmungen bei uns weniger Stress verursacht als die Karte selbst sowie die Ortseingangschilder im benachbarten Ausland. In Luxemburg waren große Buchstaben aufzuschreiben – so konnte der Fahrleiter auch kontrollieren, in welchem Land wir aufgeschrieben hatten. Dummerweise fehlten uns dann in Lux. direkt drei Kontrollen aus den Ortseingangschildern. Das waren wohl andere Farben (weiss?) oder Formate, die wir als nicht relevant interpretiert hatten. Das war anders gemeint gewesen.




Kein Roadbook, sondern insgesamt 23 kleine Kartenaufgaben auf vier DIN-A4-Blättern, so sieht das bei der Eisbär-Ori aus. Der Druck war wie immer ganz hervorragend, aber auch sehr sehr klein. Trotz Lesebrille und Lupe habe ich dieses Mal diverse Feinheiten, insb. die Fahrtleitermarkierungen, nicht erkannt. Das hat uns mehr zu schaffen gemacht, also die Regelungen „an sich“.


An insgesamt drei Stellen war die kürzeste Verbindung zum nächsten Aufgabenteil durch Schilder gesperrt (zwei davon haben wir fotografiert, das dritte nach dem Start erst gar nicht gesehen…). Hier hingen aber OK-Schilder. Durchfahrt verboten, also nicht aufschreiben.
War anders gemeint, aber nicht in den Ausführungsbestimmungen beschrieben. Hier wurde dann im Rahmen der Auswertung fairerweise neutralisiert.
Diese Regelung gilt offenbar in bestimmten Ori-Kreisen als „gesetzt“ (bei uns nicht).





An fünf Stellen hatte der Fahrtleiter die Strecke manipuliert, d.h. die Doppellinigkeit unterbrochen, davon vier mal mit einem „E“. Ich habe nur eine dieser Stellen erkannt. Im Nachhinein relativ eindeutig, wenn man es weiß, aber unterwegs trotz Lupeneinsatz nicht bemerkt. Das hat Punkte gekostet.

Herzlichen Glückwunsch an das Siegerteam vom MSC Rothenuffeln. Platz 1 in der Klasse „A“ mit 100 Strafpunkten 🙂 Dafür gab es zwei Eisbären! Und auch dieses Team muss dann beim nächsten Mal in „B“ starten. Mein Wunsch nach einem Downgrade zurück nach „A“ wurde übrigens abgelehnt.