VERANSTALTUNG

40. ADAC Supercross (Jubiläumsveranstaltung)

ADAC Westfalen e.V.

10.01.2025

Es hat seinen Grund, dass an dieser Stelle zu 99,9 % über Oldtimer bzw. 4-rädriges Altblech geschrieben wird. Der Zugang zu Motorrädern ist mir bisher nicht gelungen, warum auch immer. Allerdings wurden im Rahmen der Feierlichkeiten zur Westfalenmeisterschaft im Dezember 2024 wirklich spannende Bilder und Filmsequenzen zum Motorcross gezeigt, die mich dann doch neugierig gemacht haben.


Noch „anziehender“ war der Umstand, dass H.G.´s roter Volvo im Rahmen des #SXDO ausgestellt werden sollte. Warum auch immer ein schwedischer Oldtimer aus dem Jahr 1962 zu so einer Motorradveranstaltung passt, weiß wohl nur der ADAC (aufgrund des Winterwetters blieb der Oldie dann aber in der Garage…)

Jedenfalls wurden Karten der Kategorie „Silber“ über den Ortsclub-Link gekauft, HG hatte zudem 4 sogenannte Ehrenkarten bekommen. Das klang schonmal sehr gut.

Sehr gespannt auf die Veranstaltung, aber ohne viel Vorwissen machten wir uns am Freitag, den 10.01. gegen 16:15 Uhr auf nach Dortmund. Vorher hatte ich mir auf der Internetseite der Westfalenhalle die Anfahrtsbeschreibung inkl. der Informationen zu den Parkmöglichkeiten angesehen. Zudem war zu beachten, dass am gleich Tag, nebenan im Westfalenstadion, Dortmund gegen Leverkusen spielte. Mit hohem Verkehrsaufkommen war also zu rechnen. Und so war es dann auch. Stau auf dem Rheinlanddamm. Rechts auf den Parkplatz am Haupteingang, so war es vereinbart. Aber, was ist das? Wie schon die Autos vor uns wurden wir von Ordner abgewiesen, inkl. Schild „Nur mit Parkkarte“. Wie, Parkkarte? Davon war beim Kartenkauf, aber auch auf der HP der Westfalenhalle keine Rede gewesen. Zwangsweise zurück in den Stau und wildes Ge-SMS-se und Telefonieren. Wohin, wohin? Alles dicht. Mittels Google-Maps und Mitwirkung unfreundlicher Ordner ging es dann im Schritttempo schlussendlich auf Parkplatz F, wo zwar noch reichlich Platz war, der aber auch ca. 18 Fußminuten von der Westfalenhalle entfernt liegt. Weiter also zu Fuß bei nasskaltem Winterwetter. Brrr…

An der Halle angekommen, eine riesenlange Schlange vor dem Eingang. Aber, wir hatten ja irgendwie besondere Karten, also konnten wir einmal um die Halle um Nebeneingang. Hier fing dann die „Bändchen-Hektik“ an, die uns den Abend über weiter begleiten sollte. Je nach Karten-Kategorie (Bronze, Silber, Gold, Ehrenkarten, ggf. weitere ??) gab es Bändchen ans Handgelenk. Was damit nun verbunden war? Unklar. Sicherheitskontrollen, die wir bemerkt hätten, gab es hingegen keine. Aber, nun waren wir ja im Warmen.

Der Beginn der Veranstaltung war für 20.00 h angekündigt, also hatten wir noch fast 2 volle Stunden zu füllen. Erstmal durch die Boxengasse. Dann lockte die SX-Lounge, ebenfalls mit Schlange. Dort gibt es bestimmt lecker Futter, so unsere Mutmaßung, mit einer Ehrenkarten sicherlich Zutritt! Denkste, hier war nur Einlass für Goldkarten. Also, Kehrtmarsch, in die runde Halle und auf die Suche nach dem OC-Treff. Dort sollten OC-Mitglieder mit 2 Getränken und Currywurst verköstigt werden. Aber wo war dieser OC-Treff zu finden? Kaum Beschilderung, dafür gefühlt alle 10 Meter eine Bändchenkontrollen. Beim Reingehen: Bändchen zeigen. Beim Rausgehen: Bändchen zeigen. Wo war der Sinn, wir haben es nicht verstanden.

Von einer freundlichen Ordnerin bekamen wir dann den Tipp, dass der OC-Treff außerhalb der eigentlichen Halle in Richtung Hotel/Restaurant zu finden sei. Das klang doch auch gut?! Also wieder durch die Bändchenkontrolle und über einige Treppen und Gänge, immer der Beschilderung nach. Und ja, der Currywurstgeruch war nicht zu überriechen. Am Ziel angekommen erwartete uns eine Mensa- oder kantinenartige Atmosphäre. Getränkeausgabe mit ganzen zwei Personen. Currywurst aus dem, wie nennt man diese großen Edelstahlbehälter? Dazu ein trockenes Brötchen. Immerhin, das war vegetarisch/vegan. Mit dem Ehrenbändchen gab es hier nix, dafür war das Ganze aber auch käuflich zu erwerben. Nunja!

Rechtzeitig vor 20 Uhr waren wir dann an unseren Sitzplätzen. Positive Überraschung, direkt erste Reihe um Block 307, damit Top Sicht! Jetzt konnte es losgehen. Leider dauerte es dann noch weitere 15-20 Minuten, da der Veranstalter auf weitere Zuschauer draußen warten wollte. Die Halle war geschätzt zu maximal 2/3 gefüllt, eher noch weniger. Von ausverkauft weit entfernt. Wo war hier die gepriesene besondere Dortmunder Stimmung?

Das „Opening“ war sehr gelungen. Lasershow mit Musik, die leider etwas übersteuert war und dröhnte (insgesamt habe ich es aber nicht als zu laut empfunden). Vater und Sohn auf dem Bike, Rückblicke und Historie, ein alter ADAC Käfer: zuviel, um das hier wieder zu geben. Sehr gelungen, aber auch einen Tacken zu lang gezogen. Wann ging es denn nun WIRKLICH los? … das war gegen 21 Uhr mit den Qualifikationsläufen der SX2-Klasse. Hier konnten wir die Akteure das erste Mal „hüpfen“ sehen. Korrekt nennt sich das wohl „Springen“. Wie dem auch sei, sehr spannend, unterhaltsam und zum 40jährigen gab es auch sechs statt bisher vier Bahnen parallel. Das sorgte für noch mehr Anspruch. Abgasschwaden zogen durch die Halle. Es folgten die süßen E-Kids – zwischendurch immer wieder Siegerehrung und die Höhepunkte auf der Leinwand.

Vor der Pause ein echter Höhepunkt: Freestylespringen mit wirklich atemberaubender Akrobatik. Wahnsinn, was diese Typen da abziehen!

In der Pause nochmal zum OC-Stand, den Rest der Freigetränke abholen. Wieder Bändchenkontrolle und eine noch längere Schlange. Die beiden Männer vom Catering konnten einem echt leid tun, die hatten alle Hände voll zu tun. Zwei Getränkestände wären sicherlich angemessen gewesen.

Dank der Verzögerungen am Anfang war es nun schon tiefe Nacht, ich meine so gegen 22.45 Uhr ging es dann weiter. Die Rundenzahlen wurden immer mehr und damit auch der Anspruch und die Spannung. Bei den Finalrennen SX2 und SX1 ging es dann wirklich zur Sache, die Fahrer schenkten sich nichts. Stunts und Unfälle inklusive, zum Glück (nach meinem Stand) ohne ernsthafte Verletzungen.

Es war schon weit nach Mitternacht und die Moderatoren setzten jetzt auf La-Ola-Wellen und weitere Mitmachspielchen für gute Laune. Für uns war der Schwung aber raus, nachdem sich schon der Anfang so in die Länge gezogen hatte. Da war man aber noch frisch und gespannt. Zeit schinden nachts um 1 Uhr muss m.E. nicht sein. Da wir auch keine Lust auf weitere Schlangen hatte, sind wir dann gegen Ende von Freestyle 2 (das war wirklich atemberaubend) wieder durch die Winternacht zu Parkplatz F gewandert. Nachts war die Autobahn leer und so waren wir gegen 2 Uhr wieder zuhause. Ganze 10 Stunden nach der Abfahrt!!! Ich vermute hier auch einen Grund, dass die Halle am Freitag nicht so gut gefüllt war. Wer arbeiten muss oder Kinder hat, der kommt bestimmt lieber am Samstag oder Sonntag.

FAZIT:

Mangels Erfahrung und Kompetenz kann ich hier keinen Vergleich anstellen, sondern nur ein sehr laienhaftes und subjektives Resumee ziehen.

Die „Show“ an sich, also alles das, was sich in der Halle selber abgespielt hat (Opening, Rennen, Freestyle, der Mix aus Anspruch, E-Kids, SX4) hat uns absolut gut gefallen. Das war professionell und höchst unterhaltsam gemacht. Die Organisation drumherum (Parken) war jedoch etwas chaotisch und das Ambiente maximal nüchtern. Viel darf man da nicht erwarten. Der Ton in der Halle war übersteuert und dumpf, die Lichtshow sehr gelungen inkl. Feuerwerk. Da wir kaum auf Sportveranstaltungen gehen, sondern eher auf Konzerte, hatten wir das Hauptaugenmerk auf die Kategorie der Sitzplätze gelegt. Das Gewese um die Bändchen war irritierend, denn da ging es eher darum, welche Gruppe von Zuschauern wo hin darf und wo nicht. So eine Klassengesellschaft hatten wir nicht erwartet.

IMPRESSIONEN

Nachtrag:

Zum 40. Jubiläum ist es natürlich auch Zeit für Rückblicke und Nostalgie.

Der Supercross in Dortmund ist sicherlich eine einzigartige Erfolgsstory (was auch immer wieder betont wurde…) – übrigens auch in finanzieller Hinsicht für den Veranstalter.

Leider wurden im Programmheft und auch der Moderation nur ausgewählte „Gründerväter“ erwähnt und namentlich genannt.

Einer hat gefehlt und das ist traurig und peinlich zu gleich: Karl-Gustav Sander. Daher möchte ich diesen „Gründervater“ hier erwähnen und ebenfalls zum vierzigsten gratulieren.

Egal, was die Gründe sein mögen, manche Sachen gehören sich einfach (nicht).