VERANSTALTUNG

4. ADAC Moorfahrt – Nachtorientierungsfahrt

MSC Rothenuffeln e.V.

16.03.2024

TEAM

Hans-Georg Sonnendecker / Frank Schäfer

auf

Subaru Impreza GT Turbo 4WD

Youngtimerfaktor 0,9 – es gab keine Klassenwertung

TEILNEHMER-BERICHT

Organisation (vor und während der Veranstaltung)

Orientierungsfahrten kommen in der Regel ohne übertriebene Bürokratie aus, und so war es auch bei der inzwischen 4. Moorfahrt. Ausschreibung, Nennung, Starterliste, Bulletins, Ergebnisse- alles schlank online gelöst. Vor Ort noch den obligatorischen Haftungsverzicht unterschrieben – fertig. Wenn es doch bei Oldtimerveranstaltungen immer so entspannt zugehen würde!

Bei der Fahrerbesprechung wurden alle wichtigen Dinge angesprochen und insb. den neu teilnehmenden Teams erläutert. z.B.: es gibt Negativkontrollen! Wenn man nun also eine Kontrolle „im Rücken hat“, kann das bedeutet: a) Negativkontrolle oder b) man ist falsch unterwegs. Ach was. Kurze Diskussion, ob auch c) „beides“ möglich ist.

Im Gegensatz zum Vorjahr wurde ein Verzicht auf klitzekleine rote Punkte auf dunkelorangen Straßen angekündigt. Eine Muster-OK konnte nicht gezeigt werden, da alle Kontrollschilder aus dem Vereinsbestand aufgebaut wurden. Das klang dann doch wieder nach Anspruch…

Auch während der Fahrt hat alles reibungslos funktioniert: Die kleine Sollzeitprüfung mit neuem Gerät (sehr schöne Startampel mit Countdown) und auch die Stempelkontrollen. Hier in Rothenuffeln ist man gut organisiert und weiß offenbar, was man tut.

Auf den Hund mit Knickohr mussten wir leider verzichten, der war nämlich bei einem Pferdeturnier unterwegs.

Note: 1

Strecke

Nachdem wir schon einige Fahrten in Rothenuffeln absolviert haben, war uns die Gegend grundsätzlich bekannt. Das hilft schon etwas, da man zumindest ungefähr weiß, wo man im Dunkel so rum fährt. Vom Vorstart bei Tina ging es erst zum bekannten Wendehammer, dort erfolgte der Start 18:30 Uhr + Startnummer nach Funkuhr und direkt in eine 20 -Sekunden-Prüfung. Nach einigen kleineren Schleifen in FA1 ging es dann durch das Moor in Richtung Norden. Hier ist alles H. Hartum, Holzhausen I + II, Hille, Hemmern. Die halbe Bordkarte ist mit „H´s“ gefüllt. Aber Achtung, nicht über die Ortsnamen lachen, dann vergisst man leicht den Aufschrieb. In einer Art Schleife ging es dann in WOWs-Revier (Rahden, Espelkamp), durch Hille und Eickhorst zurück nach Rothenuffeln. Man war also fast schon wieder am Start/Ziel. Es folgte aber noch die obligatorische Runde über den Berg (Bergkirchen) und Wallücke zurück. Hier passierte dann im Vgl. zum ersten Abschnitt nicht mehr sooo viel und zum Teil hatte man dann doch den Eindruck, es geht nur noch um Strecke machen.

Bei einer Nachtori kriegt gerade der Beifahrer von der Strecke bzw. der Umgebung nicht viel mit. Dann geht es mehr um die kleinen Gemeinheiten und „Ecken“. Profane Parkplätze können so zum großen (Ori-)Kino werden. Insofern war die Strecke wieder durchdacht und mit Finesse gewählt. Weitaus überwiegend ging es auch über asphaltierte Straßen. Ausnahme: Schotterparkplätze mit knietiefen Schlaglöchern. Hier werden sich auch die „Bewohner“ des parkenden Wohnmobils gefragt haben, warum es so viel „Verkehr“ gibt 🙂

Note: 2+

Fahrtunterlagen

Fahrerbrief, Bordkarte und Roadbook – alles tiptop. Das Roadbook war geheftet und überzeugte mit kristallklarem Druck. Das war dieses Mal besser als z.B. im Vorjahr. Kleine rote Punkte gab es immer noch, man hätte sie aber (fast) alle erkennen können…  Eine Lupe mit Licht war natürlich Pflicht, aber Mikroskopieren oder Rätselraten war nicht erforderlich.

Note: 1

Aufgabenstellung

Die Aufgabenstellung entsprach i.W. dem bzw. den Vorjahr/en. Ca. 85 KM Orientierung per Karte, ergänzt durch kleine (böse?) chinesische Freunde. Keine Fischgräten oder anderes exotisches Getier, aber doch einige kleine rote Punkte.

Es gab zu beachten: durchgängiges Einbahnstraßenprinzip, Kreuzungsverbot, Doppellinigkeit. Wege, die man einmal gefahren ist, existieren auch in allen folgenden Aufgaben. Eine sehr wesentliche Bestimmung. Denn dann fehlen auf einmal ganze Parkplätze und Seen – wegretuschiert. Aber siehe Aufgabenstellung: sie sind gedanklich (und natürlich in Natur) schon vorhanden.

Dieses Jahre kamen auch die Wendekontrollen mit „Schnapszahl“ (11, 22, 33, usw.) verstärkt zum Einsatz. Hier gilt in Rothenuffeln die Regel: nach dem Passieren aufschreiben und (dann erst) wenden. Ich würde ja immer vor oder an der WK wenden. Hier ist es anders gewollt. So erkennt man dann an einer Stelle auf der Rückseite der WK eine weitere Kontrolle – die auch noch aufzuschreiben ist. Weiterhin gab es mehrfach Überlappungen zwischen Chinesen und Karte, Fahrtleitermarkierungen und -natürlich- am Ende noch diverse Gegenläufigkeiten kurz vor dem Ziel.

Die OK-Schilder waren eher niedrig bis „bodennah“ aufgestellt. Den kleinen Reflektionsstreifen konnte man noch einigermaßen gut erkennen, die Schilder selber vielfach erst kurz vorher und mit Fern- oder Nebellicht. Hier sehe ich noch Ausbaupotenzial.

Insgesamt war die Aufgabenstellung sehr anspruchsvoll, aber nicht so übertrieben „viel hilft viel“ wie im Vorjahr. Dies zeigte sich auch bei den Zeiten. Vorgabe waren 190 Minuten Sollzeit und 60 Minuten Karenz. Am Ende hatten wir knapp 10 Minuten Vorzeit und auch sonst gab es wenige Teams mit Zeitnot. Der Mix hat also gut gepasst.

Note: 1

Wertungsprüfungen

Bei einer Orientierungsfahrt erwartet man keine WP, SZP oder GLP, am Start gab es dennoch eine 20 Sekundenprüfung. Zum einen für den Fall von Wertungsgleichständen, zum anderen wollte der Verein wohl auch mal das neue Equipment präsentieren. Das ist gelungen. Leider war in der WP auch schon der erste „Baumaffe“ versteckt, den wir natürlich direkt übersehen haben. Aber das wussten wir zu dem Zeitpunkt natürlich noch nicht.

Note: 1

Verpflegung und Ambiente

In den 69,00 EUR Startgeld war ein warmes (Schnitzel-)Buffet im Anschluß an den Zieleinlauf inkludiert. Also kein Achtung, Fertig, Los-Ansturm. Die Stärkung konnte man wirklich vertragen. Essen und Ambiente bei Tina gehen vollkommen ok, wir sind aktuell allerdings etwas von Bleialf verwöhnt. Zudem sind die Preise von Tina auf Großstadtniveau angekommen: Glas Weiswein 7,50 EUR, zwei Kaffee und eine Cola 16,00 EUR. Autsch. (Gruß an U.L. 🙂 )

Note: 2-

Auswertung und Ergebnisaushang

Ähnlich wie bei den kontaktlosen Fahrten gab es am Abend, bzw. in der Nacht keine Auswertung mehr und keine Ergebnisliste. Musterlösung und Muster-Bordkarte wurden jedoch gegen 23 Uhr online gestellt. Man konnte so gut abgleichen und evtl. Fragen mit dem Fahrtleiter besprechen. Dieser freute sich wieder diebisch, auch erfahrene Teams in seine Fallen gelockt zu haben.

Die Ergebnisliste war dann am Sonntag gegen 16 Uhr online. Eine schöne Überraschung. Mit „nur“ vier Fehlern und einer WP-Zeit von 0,39 lagen wir auf Platz 1. Im Endeffekt hat die GLP über Platz 1 vs. 2 entschieden. Vier Fehler bei dieser Fahrt gehen voll ok. Davon 1 mal die OK 15 nicht gesehen in der WP, einmal 22 notiert, die negativ war, einen Punkt nicht gesehen und an der Bushaltestelle die Fahrtleitermarkierung anders interpretiert als der Fahrtleiter. Damit kann man leben. Wieder einmal ein großes Dankeschön an HG, der bei der ersten Fahrt mit dem Subaru wieder sehr sicher und zügig gefahren ist und mit der tollen WP-Zeit am Ende den Wettbewerb für uns entschieden hat. Merci bien. So darf es gerne weiter gehen.

Note: 1

Siegerehrung, Pokale und Nachbetreuung

Konzeptbedingt gab es keine klassische Siegerehrung. Diese wird hier nicht vermisst, da man auch so erst tief in der Nacht wieder zuhause ist. Bei allem Ehrgeiz steht der Spaß im Vordergrund, und den haben wir definitiv gehabt. Die Nachbetreuung durch den Fahrtleiter war wie immer in Rothenuffeln vorbildlich. Auf große Diskussionen lässt er sich aber nicht ein. Die Interpretation der Wendekontrollen ist aus meiner Sicht jedenfalls etwas spezial-speziell, wird aber konsequent durchgezogen. Das hat auch etwas für sich, wenn es keine rückratlosen Neutralisierungsorgien gibt.

Note: 1

Anmerkungen und Besonderheiten

In diesem Bericht gibt es fast keine Fotos und keine Abbildungen aus dem Original-Roadbook. Für Fotos war es zum einen zu dunkel, zum anderen hatte ich auch genug mit den Aufgaben zu tun. Das Fotografieren von OK-Schilder hatte mir mein Fahrer streng verboten!

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FAZIT

Nach den Aufgabenexzessen im Vorjahr hat sich die Moorfahrt in der 4. Auflage auf einem guten hohen Niveau eingeschwungen. Der Rahmen passt genauso wie die kniffeligen Aufgabenstellungen. Ori mit Anspruch, die fordert, aber auch Spass macht- so soll es sein. In diesem Sinne gerne weiter so.

Gesamtnote: 1

IMPRESSIONEN

Gute Stimmung bei der „Papierabnahme“. Diese blieb im Prinzip auch den ganzen Abend erhalten, auch wenn es mal etwas stressiger wurde. Alle Helfer sehr freundlich und hilfsbereit.

Ortsausgangsschilder sehen in Unterlübbe schon mal wie Ortseingangsschilder aus, da der rote Streifen vollkommen verblasst ist. Wir kennen diese Stellen schon, was aber nicht erforderlich ist, da bei der Auswertung eine Neutralisierung erfolgt. Letztes Bild von der Fahrt, danach herrschte Nacht und Fotografierverbot.

Start zur Moorfahrt im Gewerbegebiet Erdbrüggenkamp. Der hiesige Wendehammer ist u.a. von der Wiehenfahrt durchaus bekannt. Im Hintergrund: Die neue Startampel im Einsatz 🙂 Das gelbe FIA-Schild „Ziel-Vorankündigung“ stand recht weit vor der Lichtschranke. Man musste also durchaus überlegt fahren.

Zielflagge im nächtlichen Rotlicht.
Hier endete die Fahrt wieder bei Tina
für uns gegen 21.45 Uhr.

Gut erkennbar der Streckenverlauf in zwei Schleifen. Große Schleife nach Norden durch das Moor in die H-Region. Zweimal über den Mittellandkanal. Dieses Mal eine sehr kleine Schleife über den Bergrücken des Teuto in die Dingsen-Region.