VERANSTALTUNG
38. Hagen Klassik Internationale Oldtimer-Rallye, Hagen
HAC – Hagener Oldtimer Club 05 im ADAC e.V.
18.05.2024
TEAM
H.G. Sonnendecker / Frank Schäfer
auf
Volvo Amazon P121, Bj. 1962
Ausschreibung in den Wertungsgruppen „Sportlich“ und „Touristisch“, auf eine weitere „Wanderergruppe“ wurde dieses Jahr verzichtet. Bei insgesamt 83 Teilnehmern gab es 20 Sportler, das ist sehr ordentlich und erfreulich.
Entgegen der Wettervorhersage gab es bestes Oldtimerwetter mit viel Sonne und nur ein paar Regentropfen zwischendurch. Ins Schwitzen kam man als Teilnehmer aber weniger aufgrund des Wetters…
TEILNEHMER-BERICHT
Organisation (vor und während der Veranstaltung)
Der Ablauf der inzwischen 38. Hagen Klassik war im Prinzip wie in den Vorjahren gestaltet, insofern kann ich auf die Berichte aus 2022 und 2023 verweisen. Ausschreibung und Nennung über das Onlineportal verliefen reibungslos.
Allerdings ist die Ausschreibung beim HAC mit Vorsicht zu genießen: hier stehen zwar sehr detaillierte Beschreibungen drin, die aber für die Fahrt selber keine Gültigkeit haben. Das gilt insb. für die Kontrollen. Laut Ausschreibung, die auch am Tag der Veranstaltung am schwarzen Brett ausgehängt war, mussten Ortseingangs- und Weilerschilder aufgeschrieben werden, jeweils die ersten beiden Buchstaben. Tatsächlich musste man aber „nur“ die Weilerschilder notieren – und hier dann alle „Großbuchstaben“. Wer sich auskennt, der weiß, dass der Fahrerbrief / die Durchführungsbestimmung die Ausschreibung immer konkretisiert und insofern Vorrang hat. Aber gerade Anfänger können hier Schwierigkeiten bekommen. Tatsächlich haben bei der Fahrt mehrere Teams auch die gelben Schilder aufgeschrieben – das waren dann natürlich Fehler. Eine Fahrerbesprechung gab es nicht, hier hätte die Fahrtleitung auf eine solche wesentliche Änderung hinweisen können. Das gilt auch für das Bulletin, in dem die Aufgabenstellung GLP 1 weiter ergänzt wurde. Ohne dieses Bulletin wäre man hier wohl schon direkt ins Verderben gefahren. Im Bordbuch stand nur die Durchschnittsgeschwindigkeit, aber nicht die Streckenlänge. Weiterhin gab es eine Abweichung der Sollzeiten zw. Bordbuch und Bulletin. Kleiner Tipp an die Veranstalter: 0:11 Minuten sind 11 Sekunden, nicht 7 Sekunden. Den Unterschied machen Komma oder Doppelpunkt: Denn 0,11 Minuten, das wären ca. 7 Sekunden gewesen. Solche Grundlagen sollten bei der 38. Fahrt schon passen.
Das gilt auch für die Strukturierung der Strecke mittels ZK/DK. Bei dieser Fahrt gab es nur drei ZK. Start, Mittagspause aus und ZK 3 am Ziel. Wesentliche Folge: vor fast jeder WP gab es einen langen Rückstau der Teilnehmer. Diese Wartezeit ging dann voll zulasten der Sollzeit. Gerade auch bei der letzten Doppel-GLP in Hagen hätte man vorher mit einer ZK diesen Effekt sehr gut neutralisieren können. So wie es gehandhabt wurde, führte das zu (noch mehr) Stress bei den Teilnehmern. Interessant war auch die Gestaltung der ZKs rund um die Mittagspause. Denn: die Fahrzeit betrug für die erste Etappe 3:30 Stunden inklusive Mittagspause. Auch die Bordkarte sollte man erst bei der Ausfahrt abgeben. Sehr ungewöhnlich und führte auch etwas zur Verwirrung. Der Ablauf an den Wertungsprüfungen war ansonsten gut organisiert.
Note: 3+
Strecke
Auch 2024 hatte die Hagen Klassik eine wunderschöne Strecke „rund um die Pforte des südlichen Ruhrgebietes“ zu bieten. Es ging über Breckerfeld, Halver und Kierspe nach Meinerzhagen und wieder zurück. Leider gab es doch einige Ortsdurchfahrten mit Ampelstaus und Tempo 30 (gerade in Hagen), zudem vielfach sehr schlechte Straßenzustände. Aber eben auch viele kleine und kleinste Straßen und Wege durch die Natur und mit sehr bergigen Abschnitten. Es wurde somit auch dem Fahrer einiges geboten.
Leider hat eine solche Streckenführung auch Nachteile: Anwohner, Fahrradfahrer, Spaziergänger, etc. sind nicht immer so begeistert, wenn die „Boliden“ vorbeibrettern. Ein ums andere Mal habe ich mich dann doch gefragt, ob man die Streckenführung wirklich auf solchen Miniwegen durch die Vorgärten der Leute führen muss (einmal sogar durch eine Spielstraße). Das gilt vor allem, da es in der sportlichen Wertung einen erheblichen Zeitdruck gab. Innerhalb der vom Fahrtleiter ermittelten Sollzeit, mit einem Schnitt von 36 km/h, war das hier überhaupt nicht zu schaffen. Mit dem Oldie gemütlich durch diese Wege: ja, aber unter Zeitdruck hier vor-zurück-wo sind wir-nein doch nicht-wieder zurück – mist ist gesperrt: Das muss m.E. nicht sein. Auffällig waren die vielen Durchfahrt Verboten-Schilder mit diversen Zusätzen an der Strecke, sowie die ebenfalls gehäuften Sackgassen, die z.T. auch durchfahren werden mussten. Das führte zu einer ziemlichen Sucherei mit Zeitverlusten. Analog gab es viele doppellinige Wege laut Karte, die aber in Natur nur ein Waldweg waren. Auch hier kam man ziemlich ins Grübeln. Die nach Karte kürzeste Strecke war zudem offenbar in einigen Fällen „nicht gewollt“ und daher auch ohne Kontrollschild.
Stichwort Kontrollschild: Die „Baumaffen“ waren recht sparsam verteilt und überwiegend gut sichtbar. Die grünen Weilerschilder standen aber gefühlt alle ca. 200 Meter und an jeder Mülltonne. Klar, dass man dann auf die Orteingangsschilder verzichten kann. Die Bordkarte wird auch so voll. Wie man so die korrekte Strecke überwachen will/kann, das stelle ich mir schon schwer vor. Denn ein Gedankenfehler führt dann zwangsläufig zu mehreren fehlerhaften Kontrollen.
Die Streckenführung bei den Sportlern war dieses Jahr komplett durch Karten vorgegeben, es gab nur einen einzigen (versteckten) Chinesen. Also kein chinesisches Elend nach Hagen hinein! Jedoch, zu früh gefreut: die leidige Etappe in die Innenstadt war auch dieses Mal zu fahren, nun nach Karte. Das machte den Stau und die WP auf dem schäbigen Platz ohne Zuschauer auch nicht besser. Wie in den Vorjahren: lästig und verzichtbar. Hier hat niemand was von. Die Teilnehmer nicht, die nicht vorhandenen Zuschauer nicht und ein Streckensprecher ohne Publikum ist auch traurig.
Note: 2-
Roadbook und weitere Unterlagen
Zur Ausschreibung habe ich mich weiter oben schon geäußert. Am Tag der Veranstaltung gab es einen komprimierten Fahrerbrief und 15 Minuten vor dem Start das Roadbook für den ganzen Tag. Die Durchführungsbestimmungen umfassten alle wesentlichen Regeln und waren aus meiner Sicht gut gestaltet. Allerdings gab es hier auch etwas merkwürdige Formulierungen.
Beispiel: „Der verbindliche Zeitplan mit Startzeiten der einzelnen Teilnehmer wird im Bereich der Papierabnahme ausgehängt. Der sportlichen Klasse liegt eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 36 km/h zu Grunde. Da sich die Durchschnittsgeschwindigkeit in Abhängigkeit der Streckenführung und der Aufgabenstellung bei normalem Fahrzyklus verändert, finden Sie hier im weiteren einzelne Zeitangaben ohne Hinweis auf Kontrollen. Diese dienen nur zur Orientierung“. Ich verstehe nicht, was der Autor einem hier sagen will.
Das Kartenmaterial im Roadbook war deutlich schärfer als im Vorjahr, zum Teil auch wieder sehr klein gedruckt, d.h. Lupe war Pflicht. Weniger gut gefallen hat mir, dass die Aufgaben nicht nummeriert oder bezeichnet waren. Die Reihenfolge musste man sich somit etwas zusammenreimen.
Note: 2+
Aufgabenstellung
Weitestgehend typische Aufgaben bei einer sportliche Oldtimerveranstaltung mit sehr starkem Ori-Einschlag. Fahren komplett nach Kartenausschnitten und roten Aufgabenteilen. Dabei wurden alle Register gezogen, der Anspruch war wieder sehr hoch, höher als im Vorjahr. Es gab keine exotischen Varianten oder überkomplexe Regeln. Dafür aber: Kürzeste Verbindung, Kreuzungsverbot, Einbahnstraßenprinzip den ganzen Tag über, Kartenfehler, Fahrtleitermarkierungen, Überlappungen, etc. An vielen Stellen zeigte sich das ganze Können der Fahrtleitung bei wirklich sehr trickreichen und fast schon genial gemachten Aufgaben.
Leider wurde jedoch auch das Prinzip angewandt: Viel hilft viel. Noch eine Aufgabe, noch eine Runde, noch eine Ecke. Das war zu viel und in der vorgegebenen Zeit nicht zu schaffen. Die Kartenausschnitte waren sehr eng gewählt und es gab fast keine A- und E-Markierungen. Das führte immer wieder zu stärkerer Tüftelei beim Finden der korrekten Kartenübergänge. Nicht gelungen waren auch die z.T. verwendeten Nummern an den Aufgabenteilen. Farblich und in der Positionierung musste man schon ein wenig Fantasie und genaues Hinschauen aufwenden, um diese korrekt zuzuordnen. Manche Teams haben diese Nummern auch komplett übersehen.
Bei 3 bis 4 Aufgaben hatten die sportlichen Teams alle sehr zu kämpfen. Die Aufgabenstellung war nicht eindeutig und nach meiner Meinung an mind. zwei Stellen auch nicht lösbar. Das führte zum Gekreisel und Vor-und-zurück-Gehoppel auf kleinsten Wegen. Hat mir auch aufgrund der damit verbundenen Unfallgefahr nicht so gut gefallen.
Insgesamt sehr schöne Orientierungsaufgaben. Es hätten jedoch ca. 70% davon mit ausreichend Zeit und vorheriger Qualitätskontrolle ausgereicht. Bei der „Ausfahrt Mittagspause“ sind wir ca. 5 Minuten vor unserer Abfahrtszeit angekommen, hatten also eine Verspätung von mindestens 30 Minuten. Nachmittags dann nochmal ca. 45 Minuten Verspätung. Das ging allen sportlichen Teams so. Im Vorjahr war es noch andersrum; da hatten wir nachmittags auf einmal 60 Minuten Vorzeit an einer GLP! In der Mittagspause trafen die Teams dieses Jahr schon mit ziemlichem Streß und schlechter Laue ein. Ich sage mal: Wir haben Gesprächsbedarf… – Es gab von der Fahrtleitung dann 30 Minuten Zeitzuschlag für die Pause und insgesamt wurden ZKs nicht gewertet. Eine passende Kalkulation der Fahrzeiten wäre aber eindeutig die bessere Variante gewesen.
Note: 2
Wertungsprüfungen
Der Fokus in Hagen liegt bei den Sportlern auf Orientierung, die ergänzenden GLP/SZP sind nicht wirklich ergebnisrelevant, waren aber auch 2024 gut gemacht. Am Start direkt eine Durchschnitts-WP, dann 3mal durch die Lichtschranken auf dem Uni-Parkplatz. Weiter mit einer 30/60 Prüfung, bei Fuchs-Felge eine Doppel-WP und auf dem schäbigen Platz in Hagen noch eine Doppel-WP mit jeweils 8 Sekunden Fahrzeit. Alles gut und reibungslos gemacht – nur die Warterei vorher hat z.T. deutlich gestört.
Gerade der Start mit einer 4fach WP hat uns ganz schön „wach gemacht“. Soviel Vollgas-Bremsen-Gehoppel am Start gab es schon lange nicht mehr 🙂
Note: 1
Verpflegung und Ambiente
Für 149,– EUR Nenngeld wurde ein Top-Catering in der Mensa der Fernuni geboten, das gilt sowohl für das reichhaltige Frühstück, als auch das Abendbuffet. Getränke wurden extra berechnet, aber zu fairen Preisen. Das Ambiente im Golfclub in der Mittagspause hat mir auch gut gefallen (kein Autohaus und keine Schnitzelbude!!!), die Küche war jedoch etwas überfordert und die schnell gekochten Nudeln zum Teil nicht gar. Der Ablauf hat hier durch die Zeitnot der sportlichen Teilnehmer gelitten.
Note: 1-
Auswertung und Ergebnisaushang
Ankunft im Ziel 16:26 Uhr. Ergebnisaushang Gesamt 21:12 Uhr. Siegerehrung gegen 22 Uhr. Bitte die Differenz selber ausrechnen. Es war absehbar: bei dieser Aufgabenstellung mit den vielen grünen Weilerschildern, da wird die Auswertung nicht einfach werden.
Auch die GLP-Zeiten hingen recht spät und wurden zum Teil wieder korrigiert. Wir hatten in der letzten WP (zweimal 8 Sekunden) laut Ergebnisaushang 0,03 Strafpunkte eingefahren. Sensationell und damit wäre wohl die Fuchs-Uhr als Sonderpreis des Sponsors für uns herausgesprungen (ein sehr wertige Preis!) – dann kam jedoch eine Korrektur und -zack- hatten wir auf einmal 0,39 Strafpunkte. Der Sonderpreis ging dann an einen anderen Teilnehmer. So etwas ist doch eher unglücklich und weckt Zweifel an der Auswertung.
Es gab eine Musterbordkarte, aber -mal wieder- keine Musterlösung. Die Musterbordkarte, die bis zum Ende hing, war in Teilen nicht nachvollziehbar/plausibel. Warum mussten die Sportler die X7 an der Bushaltestelle nicht (zweimal) aufschreiben, die Touristen aber wohl? Die eigenen Fehler konnte man so zwar im Prinzip erkennen – jedoch nicht, wo warum und weshalb. Gerade bei einer solchen anspruchsvollen Ori gehört eine transparente Musterlösung m.E. zwingend dazu. Ich habe zudem den Verdacht, dass man in einer Aufgabenstellung (Rüggeberg, Seite 10) zur Lösung einmal aus der Karte rausfahren musste… Ob das nun wirklich so gedacht war: unbekannt. Ebenfalls unbekannt ist geblieben, ob/wie Folgefehler bewertet wurden. Ein Team hat die Kontrolle „Strich – Sieben“ als 17 interpretiert, nicht als I7. Das wurde als Fehler gewertet. Beim Weilerschild „II. Uelfe“ (so heisst der Ort wirklich) haben wir „II U“ notiert, gewertet wurde aber nur „U“. Das kann man beides so machen, richtig fair finde ich das aber nicht. Kontrollschilder sollten nicht in Buchstabenrätsel ausarten.
Bei den GLP ist aufgefallen, dass alle Sportler in der ersten Aufgabe komplett die Max.-Strafe von 5 Punkten eingefahren haben. Warum? Bei den Touristen gab es auch z.T. merkwürdige Ist-Zeiten: Kann man eine Sollstrecke von 8 Sekunden in unter 3 Sekunden fahren? Oder in über 45 Sekunden? Warum gibt es Bruchteile von Fehlerpunkten (z.B. 12,5 Punkte)? Fragen über Fragen…
Neben einer Musterlösung hätte es aus meiner Sicht sehr geholfen, wenn die Fahrtleitung vor der Siegerehrung einmal kurz verbal erläutert hätte, wie grundsätzlich gewertet wurde. Mit unserem Ergebnis kann ich natürlich super gut leben, aber eigentlich möchte ich auch wissen, wie das zustande gekommen ist.
Note: 4-
Siegerehrung, Pokale und Nachbetreuung
Zur Siegerehrung um ca. 22 Uhr war die Mensa schon erkennbar spärlicher bevölkert. Die Pokalvergabe an sich verlief in absolut angemessener Art und Weise. Sehr schön fand ich die Fuchs-Uhren, die es als Sonderpreise für die TOP-GLP Fahrer gab. Für den Gesamtsieg gab es dann leider nur ein Fuchs-Buch… (neben den Pokalen natürlich).
Zur Nachbetreuung kann ich nichts schreiben, da es diese nicht gab. Wie weiter oben schon geschrieben, würde ich mir etwas mehr Kommunikation seitens der Fahrtleitung im Rahmen einer Fahrerbesprechung und zur Erläuterung der Ergebnisse schon wünschen.
Note: 3+
Anmerkungen und Besonderheiten
Weitere Besonderheiten gibt es nicht zu berichten, außer, dass der 60 Jahre alte Volvo wunderbar gefahren ist.
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FAZIT
Ein eindeutiges Urteil fällt schwer, da Stärken und Schwächen der Fahrt deutlich erkennbar sind. Tolle Strecke, schönes Ambiente, z.T. sehr geniale Aufgabenstellungen stehen auf der Habenseite. Aber auch: zu viel gewollt, katastrophale Zeiteinteilung, einige organisatorische Mängel, intransparente Auswertung. Je nach persönlicher Mentalität und Gewichtung ( sowie Ergebnis) muss man hier sein eigenes Urteil fällen.
Gesamtnote: 3+
IMPRESSIONEN
Mit Startnummer 1 konnten wir auch dieses Mal vorneweg fahren. Das kann durchaus hilfreich sein, Stichwort Staubildung. Spätestens nach der Mittagspause galt das aber nicht mehr. Ab dann hatten wir jede Menge Touristen vor uns.
Alles Banane? Fast hätten wir uns Mittags auf diesen Imbiss beschränken müssen. Dann gab es jedoch noch einen Aufschub von 30 Minuten für Suppe oder Nudeln in Tomatensoße plus großen bzw. kleinem Getränk im Golfclub.
Ein gut gefüllter Kühlschrank im Ziellokal. Dieses Jahr mussten die Kaltgetränke nicht spontan nachgeliefert werden.
Im Gebiet der Veranstaltung wimmelte es nicht nicht nur von Weilerschildern, auch Durchfahrt Verboten-Schilder waren üppig platziert. Dazu mit diversen Zusätzen. Die Idealstrecke musste man daher vor Ort immer wieder korrigieren und neu ausarbeiten. Das kostete Zeit und Nerven!
Dieses versteckte Schild haben wir erst auf den zweiten Blick entdeckt und hegen die Vermutung, dass es von der Fahrtleitung übersehen wurde. Es stand zumindest auf der Idealstrecke (?) – allerdings haben wir über die korrekte Bedeutung auch lange gerätselt. Wer darf hier wann (nicht) einfahren? 🙂
Knapp 5 Stunden Wartezeit bis zu Siegerehrung wollen gestaltet werden. Neben Abendessen und „Benzingesprächen“ greifen manchen Teilnehmer da neuerdings auch mal zum Kartenspiel.
AUFGABEN
Bereits am Start gab es den ersten Schweiß an den Bällchen. Sollzeit 1 ab Startbogen musste ausgerechnet werden, dazu brauchte es die Angabe aus dem Bulletin. Dann eine Dreier-WP über den Uni-Parkplatz.
Die Zeiten im Roadbook wurde im Bulletin korrigiert. Das alles innerhalb von 15 Minuten ab der Bordbuchausgabe erfassen und umsetzen.
Im Gewerbegebiet vor Breckerfeld eine sehr schöne und anspruchsvolle Strich-Punkt-Strich-… Aufgabe. Hierzu musste man allerdings durch eine „Sackgasse“ fahren (die keine war). Mehrfaches Gekreisel im Gewerbegebiet. Leider war auch hier die Fahrt so gestaltet, dass Touristen und Sportler in die jeweilige Gegenrichtung fuhren. Finde ich unter Risikogesichtspunkten verzichtbar. Punkt E lag etwas verwirrend, mit der Sucherei haben nicht nur wir viel Zeit verloren. Schmankerl: das „Abbiegen rechts vorgeschrieben“-Schild galt nur für LKW!
Nachmittags kam man hier wieder vorbei und musste die Gegenläufigkeit umfahren – ganz großes Ori-Kino!
Hätten Sie es erkannt? An zwei Stellen war die Karte retuschiert und der Streckenverlauf mit altem Kartenmaterial ersetzt. Ich habe das beim ersten Mal gar nicht erst bemerkt und beim zweiten Mal zunächst für eine Fahrtleitermarkierung = Streckensperrung gehalten. Grundsätzlich halte ich Kartenfehler und den dosierten (!) Einsatz alter Karten für eine durchaus reizvolle Art der Aufgabenstellung. Nur: es sollte halt eindeutig laut Regelwerk lösbar sein. Das war im ersten hier gezeigte Fall nicht gegeben. Darauf hat mich freundlicherweise Heinrich Zwickert hingewiesen. Denn die von mir nachträglich gedachte Idealstrecke, die war in der Praxis gar nicht zu fahren gewesen. Man hätte also die oben skizzierte Schleife inkl. Gegenläufigkeit fahren müssen. Allerdings galt das strenge Einbahnstraßenprinzip. Gerade hier hätte eine Musterlösung bzw. Erläuterung der Fahrtleitung sehr geholfen. Wer es ganz genau wissen will, der findet hier die Zerlegung von Heinrich Zwickert.
Vor bzw. rund um Rüggeberg sowie nach Radevormwald haben wir unfassbar viel Zeit verloren, auf den winzigen Wegen die vermutlich richtige Strecke zu finden.
Bei Rüggeberg sind wir aus der Karte rausgefahren, um noch überhaupt eine einigermaßen plausible Lösung hinzubekommen. Oben war noch ein kleiner roter Strich zu finden. Leider hing hier keine Kontrolle. Ein insgesamt sehr stressiger Abschnitt.
Auch hinter Radevormwald großen Rätseln, was gemeint sein könnte und wieder viel Zeit verloren. Der einzige Chinese der Fahrt war gut versteckt und erst mit Textmaker-Markierung gut erkennbar.
Speziell bei diesen beiden Aufgaben würde mich sehr interessieren, wie die Musterlösung des Veranstalters aussieht oder aussah.
Rot, rot, rot sind alle meine Karten. Devise: Wachsam sein bis zum Schluss = Ziel an der Fernuni. Auch nach der Stadtdurchfahrt musste man noch eine Gegenläufigkeit erkennen und den letzten Baumaffen kurz vor dem Zielbogen nicht übersehen. Blöd gelaufen, wenn man hier schon dachte, die Fahrt wäre vorbei!
Trotz mancherlei Kritik und etwas Stress unterwegs kommen wir mit den Aufgabenstellungen in Hagen wohl doch ganz gut zurecht. Nach Platz 2 im letzten Jahr nun der sportliche Gesamtsieg. Da kann man nicht meckern!