VERANSTALTUNG
42. ADAC Cheruskerfahrt „Klassik“, Horn-Bad Meinberg / Detmold
MSC Hermannsdenkmal im ADAC e.V.
31.08.2024
TEAM
Hans-Georg Sonnendecker / Frank Schäfer
auf
Volvo P121 Amazon
Die Fahrt war in zwei Gruppen ausgeschrieben, Touristisch und Tourensportlich, wie das in OWL so üblich ist. Tatsächlich, so zeigte es der Vergleich der Bordbücher, waren die Aufgaben sehr ähnlich gestellt. Die Unterschiede lagen (nur) in den sogenannten Orientierungsetappen. Hier hat sich der Fahrtleiter einen ziemlich schlanken Fuß gemacht (ähnlich wie bei den OK-Schildern, siehe weiter unten)
Sehr schönes, spätsommerliches Wetter. Morgens etwas frisch, später hat man dann im Auto doch gut geschwitzt (auch wegen Strich-Punkt-Strich-….)
TEILNEHMER-BERICHT
Organisation (vor und während der Veranstaltung)
Grundsätzlich reibungslose und professionelle Organisation vor und während der Veranstaltung. An allen WP hat es gut funktioniert. Bemängeln muss man die geringe Anzahl der Parkplätze am Ziellokal. Das ist schon grenzwertig. Eine DK hatte sich auf der falschen Straßenseite postiert (wollte wohl im Schatten sitzen?). Das führte zu einiger Verwirrung bei den Teilnehmern, war am Ende aber nicht wertungsrelevant.
Aus Veranstaltersicht vielleicht unvermeidbar, aber aus Teilnehmer sich schon ziemlich „doof“ ist es, wenn Start und Ziel ca. 25 Fahrminuten auseinander liegen. Man sollte auch berücksichtigen, dass nicht jedes Team verschwägert oder verheiratet ist und aus verschiedenen Richtungen getrennt anreist. Dann gibt es somit schon logistische Herausforderungen zu meistern.
Note: 2-
Strecke
OWL oder Lipperland, wie man es nennen mag, die Gegend rund um Detmold und die Externsteine bietet eine wunderschöne Landschaft mit vielen Bergen, Wäldern, schönen alten Orten, etc. Gerade in den ersten Fahrtabschnitten konnten wir das auch genießen. Direkt hinter Horn Bad Meinberg eine wunderschöne Berg- und Talfahrt. Hier und anderswo wurde auch dem Fahrer einiges geboten. Es gab aber auch eher unschöne Ortsdurchfahrten mit Stau, Tempo30 und diversen Ampeln. In Teilen wurden bekannten Streckenteile der Vorjahre genutzt. Stichwort: Industriegebiet in Blomberg. Allerdings: es gab wirklich sehr wenige Kontrollen. Etwas ätzend, dass die Strecke zum Teil so schwach überwacht wurde. Ein Kontrollschild in einem Gewerbegebiet, z.B. in Lieme. Oder die Nummer mit der riesigen Biogasanlage. Hier hat es bestialisch gestunken. Man musste aber drei Schleifen fahren in einer eher unspektakulären Aufgabe. In manchen Schleifen, die man gefahren ist, standen überhaupt keine Kontrollen.
Die Punkt-Strich-Punkt-Megaaufgaben waren aber in sehr schönen Gebieten platziert, hier kann man nicht meckern, sondern das war großes Ori-Kino!
Note: 2-
Roadbook und sonstige Fahrtunterlagen
Der Fahrerbrief war sehr kompakt gehalten und die Bestimmungen übersichtlich. Keine exotischen Regelungen, sondern das übliche: Doppellinigkeit, Kreuzungsverbot, Einbahnstrassensystem je Fahrtabschnitt, etc. Schlank und effizient. Das Roadbook selber im Druck sehr rotstichig und nur getackert, ohne Bindung. Dazu die Korrektureinlagen aufgrund der Streckensperrungen (Baustellen). Die Aufgabenteile (in rot) waren zum Teil sehr winzig. Ohne Lupe konnte man das nicht fahren. Am Ende fehlte eine Beschreibung der Strecke vom Ziel (an einer Seniorenresidenz) zum Ziellokal. Insgesamt war das alles aber nicht wertungsrelevant, obwohl ich finde, eine Spiralbindung darf es schon sein bei so einer traditionsreichen Fahrt.
Note: 3
Aufgabenstellung
Ein komplettes Roadbook nach Karte, keine Chinesen, auch nicht als Beiwerk. Das gefällt mir schonmal. Das Anspruchsniveau wirkte auf den ersten Blick etwas reduziert ggü. den beiden Vorjahren, aber das stimmte eben nur auf den ersten Blick. In der sportlichen Klasse gab es kein Team mit null Punkten in der Ori, das ist gut so! Kritisieren kann man vielleicht, dass es am Ende auf die Lösung der beiden großen Punkt-Strich-Punkt-Aufgaben in den beiden Etappen ankam. Plus, keine Schilder übersehen.
In der ersten Ori-Aufgabe durfte man den kleinen roten Punkt unten rechts nicht übersehen. Ok, den hatte ich direkt erkannt. Jedoch, auch die kürzeste Strecke wollte beachtet werden. Das ist immer noch meine große Schwäche, so auch hier. Zweimal, dreimal oder gar viermal den Stempel bei Silke an der DK? Wir leider nur zweimal, damit leider 10 Punkte und Platz 7 gesamt. Etwas ärgerlich, dass man wegen einem Denkfehler dann so bestraft wird, aber die Aufgabe war lösbar und vor allem eindeutig.
Eine Besonderheit bei der Cheruskerfahrt waren die Aufgaben, bei denen man Aufgabenteile in Form von farbigen Kästchen durchfahren musste. Das sind normalerweise Fahrtleitermarkierungen. Hier nicht, eine besondere Besonderheit, die ich so sonst noch nirgendwo gesehen habe.
Note: 2
Wertungsprüfungen
Es gab insgesamt sechs Wertungsprüfungen, die alle als „echte“ Sollzeitprüfungen, auch mit mehreren Messungen, ausgestaltet waren. Messung entweder mit Schlauch, oder mit Lichtschranken. Alle Prüfungen waren gut gemacht und professionell durchgeführt. Eine Sollzeit von 4 Sekunden ist schon herausfordernd… aber das trifft ja alle Teilnehmer.
Note: 1
Verpflegung und Ambiente
Der Start und die Mittagspause erfolgten im historischen Kurpark von Horn Bad Meinberg, ein wirklich schöner, stillvoller Ort. Leider wurde daraus nicht so viel gemacht. Morgens gab es ein dürftiges Frühstück (drinnen) und Mittags zwei komische Suppen (auch drinnen). Gerade diese „Gemüsesuppe“ mit Rosenkohleinlage bei ca. 25 Grad konnte man schon im Foyer riechen. Essen mochte ich das nicht. Warum gab es draußen im Park keinen Getränkestand? Warum gab es keinen Eis-Wagen? Warum keinen Foodtruck? Von mir aus auch eine Currywurst auf die Hand. Aber so war das echt nicht schön. Diese Verhältnisse setzten sich abends im Vereinslokal „Gasthof zum Donoperteich“ fort. Viel zu wenig Parkplätze für die ja bekannte Anzahl an Teilnehmern. Dann: Warten auf die Buffeteröffnung bei ca. 28 Grad und kaum Sauerstoff (im Saal). Dann: Startschuss zum Buffet und mal wieder Hunger in Deutschland. In der Folge eine Mega-Schlange quer durch den Saal. Für mindestens 180 Personen ist es eben nicht ausreichend, ein 2 mal 2 Meter Buffet in einer Zimmerecke einzurichten. Die Qualität des Essens war auch eher so naja. Besonders die synthetische Nachspeise im Plastikbecher ging gar nicht. Getränke waren extra zu bezahlen. Schade, insgesamt hätte man aus den Rahmenbedingungen (Kurpark) mehr machen können.
Note: 5
Auswertung und Ergebnisaushang
Bereits in der Mittagspause waren die erste WP-Zeiten ausgehängt. Abends im Ziellokal hingen auch sehr schnell die weiteren Zeiten und die Musterbordkarten. Allerdings: so etwas wie eine Musterlösung wurde nicht veröffentlicht. Und es gab auch keine Kommunikation der erfolgten Änderungen aufgrund einiger Einsprüche bzw. Diskussionen.
Man muss aber sagen, dass mit den Folgefehlern in der Orientierungsaufgabe am Vormittag (Strich-Punkt-Strich) sehr fair umgegangen wurde. Die Diskussionen über mögliche Fahrtleiterfehler, verschiedene Versionen einer kürzesten Strecke, etc., die in den Vorjahren den Abend dominierten, die gab es in diesem Jahr nicht! Für uns muss ich sagen: unser Ergebnis geht voll auf unsere Kappe.
Note: 3+
Siegerehrung, Pokale und Nachbetreuung
Zu diesem Punkt kann ich nicht viel schreiben. Nachdem wir unser Ergebnis gesehen haben, sind wir die Heimreise angetreten. Die Pokale sahen sehr schick aus. Leider hat es dafür nicht gereicht. Zwar Platz 2 in der Klasse, aber es gab nur drei Teilnehmer in der Klasse, daher griff die 33% Regelung. In anderen Klassen gab es dafür Pokale bis Platz …. – über Sinn und Unsinn dieser Regelung kann man gut streiten. Ich wäre für schöne Pokale für die Plätze 1-3 je Klasse und Gesamt, aber das betrifft im Grundsatz alle Oldtimerrallyes.
Note: ?
Anmerkungen und Besonderheiten
Positiv erwähnen möchte ich noch das Hotel „Teutonia“ in Horn Bad Meinberg. Für 55 EUR habe ich dort in einem Einzelzimmer übernachtet und war sehr positiv überrascht. Und nein, ich bekomme für diese Zeilen kein Geld vom Hotel.
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FAZIT
Grundsätzlich sehr gelungene Veranstaltung, was Aufgaben, Strecke, Auswertung, etc. angeht. Ein paar mehr Kontrollen wären schön gewesen. Das Ambiente war leider, trotz guter Voraussetzungen im Kurpark, eher desolat. Hieran könnte weiter gearbeitet werden.
Gesamtnote: 2
IMPRESSIONEN
Prominente Kaffeefahrer zurück aus Polen am Start.
OK Schilder, vulgo: Baumaffen, waren sehr spärlich verteilt. Zu spärlich, in Teilen fragte man sich schon, wie der Fahrtleiter die Strecke überwachen will. Sie waren aber immer sehr gut erkennbar.
Tomatensuppe mit Zwiebelstücken (?) gab es zur Mittagspause. Die Wursteinlage habe ich mir gegönnt. Ja, das ist pervers, aber nicht halb so pervers wie die „Gemüsesuppe“, die nach alten Socken gerochen hat.
Als Clublokal wohl tauglich, aber nicht für 80 Teams nach der Rallye. Schlechte Luft und noch schlechtere Organisation des Buffets. Folge: eine unfassbar lange Schlangenbildung. Fairerweise muss man aber anmerken, dass immer gut nachgelegt wurde und niemand leer ausging. Stillvoll war diese „Abfütterung“ aber nicht.
Das war der Nachtisch. Undefinierbare süße Masse im Plastikbecher. Erinnert das jemand ans Krankenhaus? nein, das ist hier kein Gastroführer, aber es geht echt besser. Man vergleiche z.B. mit der Heide Histo oder auch Hamm Erfahren. Von mir aus auch weglassen.
AUFGABEN
Tolle Strecke direkt hinter dem Start in Horn-Bad Meinberg. Im unteren Abschnitt zwischen Heesten und Leopoldstal stimmte einfach alles. Dieses wunderbare Gefühl hielt jedoch nicht an.
Das Gewerbegebiet „Lieme“ hat schon bei diversen Oldtimer-Veranstaltungen herhalten müssen. So auch dieses Mal. Leider stand die DK falsch und sonst gab es nur ein Kontrollschild. Bisschen dürftig. Hier gut zu erkennen, dass man durch die Aufgabenteile in Form der farbigen Kästchen hindurch fahren musste. Sehr ungewöhnlich.
Hier hat der Elefant das Wasser gelassen. Strich-Punkt-Strich vom feinsten. Sauber gemacht mit 4mal bei Silke vorbei. Wir leider nur zweimal, obwohl ich den roten Punkt unten rechts bei Münsterbrock erkannt haben. Großes Ori-Kino auch die Stelle an der Kirche im Ort.