Woche 3 der virtuellen Frühlingsfahrt (VFF) bricht am Donnerstag, den 16.04. an und es hat sich ein wenig Routine eingestellt. Die Gründlichkeits-strategie der Etappe 2 hat sich als klar überlegen herausgestellt und so wird mit der Abgabe der Bordkarte am Samstag gerechnet. Bordkarten, plural, muss man sagen/schreiben, denn der Aufgabenmix aus Woche 2 wird vom Veanstalter grundsätzlich wiederholt. Aufgaben 1-7 sind zusammenhängend als „klassische Ori“ zu lösen, die Aufgabe 8 ist wieder eine Spezialetappe mit großer/kleiner Karte einmal rund durch die Eifel. Dieses Mal ist es eine komplexe Barrikade: Messgeräte und Elektronenmikroskope liegen bereit und somit kann es losgehen in die wundersame Welt der Oris. Als Ergänzung zu den bisherigen Aufgabestellungen gibt es den Hinweis auf Aufgabenteile, die unterstrichen sind. Diese dürfen insgesamt nur EIN Mal überfahren werden. Außerdem gibt es (endlich möchte man sagen) den gefürchteten Pfeilwurm live zu sehen.

Aufgabe 1 beginnt scheinbar verhalten, aber auch hier muss „kürzeste Strecke“ gesehen und beachtet werden. Inzwischen setzt sich die Erkenntnis durch, dass „kürzeste Strecke“ der geheime Fetisch der Ori-Experten ist. Irgendein verborgenes Lustzentrum muss mit diesen Nanometer-kurzen Abweichungen von zwei verschiedenen Möglichkeiten getriggert werden. Anders ist das gehäufte Aufkommen nicht zu erklären. Immerhin sind wir dahingehend gewarnt.

Aufgabe 2 besteht aus zwei zusammenhängenden Teilen. Hier erkennen wir eine „4“ mit Unterstrich sowie einen Punkt auf einer Brücke. Auch ein schöner Trick, den wir aber aus der bergischen Kamelrallye schon kennen und der auch im Arnsberger Sauerland schon gesichtet wurde. Daher kein Problem, auch wenn man in dieser Aufgabe schon kreiseln musste.

Aufgabe 3 ist auch sehr schön gemacht! „Innerhalb der Aufgabe dürfen die L264 und die L213 so wenig wie möglich gefahren werden“. Hier wieder Textexegese, wie das nun konkret gemeint ist. Manche Teilnehmer haben hier übersehen, dass die Aufgabe natürlich erst am Pfeil A startet und die L 264 vorher ganz normal befahren werden darf. Ätsch. Am Ende der Aufgabe zwei kleine Dreiecke und wieder die Frage.. wie rum ist es kürzer???

Im Übergang von Aufgabe 3 nach 4 gibt es dann eine Überlappung, erkennbar an der kleinen Strasse die bei der Markierung „K37“ nach oben führt. Es wechseln auch die Kartenmaßstäbe von 1:50.000 zu 1:25.000 und an einer Stelle ist eine anbindende Strasse offenbar wegretuschiert worden. Hier liegt eine Falle förmlich in der Luft. Dummerweise war es eine doppelte Täuschung, wie sich später rausstellte. Der Fahrtleiter hat eine Überlappung vorgetäuscht, die jedoch in Wirklichkeit (unter dem Mikroskop) keine war. Das nanometer-genaue Ausmessen und Übertragen in die beiden Maßstäbe hätte es einem gezeigt. Die folgende Finte mit dem überzähligen Chinesen Nr. 8 („Fahren Sie… 1 bis 7 …“) war dann schon fast wieder „einfach“. Die F wa

In den nachfolgenden Aufgaben wurden dann das Einbahnstrassenprinzip und das Kreuzungsverbot verwendet. Für den Oldtimer-Rallye-Piloten nicht SO das Problem, aber aufpassen muss man schon sehr, wenn die Aufgabenstellungen jeweils so grundsätzlich abweichen. Umschalten im Kopf ist nicht immer ganz einfach. So näherte man sich dem Höhepunkt der Etappe. Wie in der Vorwoche war dies Aufgabe 8, mit der fast gleichen Eifelkarte, die dieses Mal jedoch wirklich „schärfer“ war. In der Woche 2 gab es hierzu ja einige Diskussionen. Aufgabenstellung und Karte waren in Woche 3 jedoch nicht zu beanstanden. Alles sehr sauber und korrekt, aber natürlich schwer, eine Herausforderung. Alleine der Begleittext zur Aufgabe 8 hatte den Umfang eines halben Fahrerbriefes. Zudem wurden die Bundesstrassenkontrollen noch einmal präzisiert. Was man bei der komplexen Barrikade unbedingt beachten musste: Erst die Idealstrecke ohne Barrikade ermitteln. Und dann, um zweiten Schritt, die Idealstrecke mit Barrikaden. Die Besonderheit: man muss das Einbahnstrassenprinzip beachten, welches auch in Bezug auf die urprüngliche Idealstrecke ohne Barrikade gilt. Alles klar? Nun, die komplexe Barrikade trägt ihren Namen ganz zu Recht. Trotzdem hat diese Aufgabe eigentlich viel Spass gemacht, weil es einfach mal etwas ganz anderes war. Außerdem ist die Eifel eine wunderschöne Gegend.

Beim folgenden Ergebnisaushang zeigte sich eine wiederum verbesserte Platzierung, auch wenn wir bei 40 Fehlerpunkte stehen geblieben sind. Was an dieser Stelle auch einmal erwähnt werden sollte: die Bewertung durch die Fahrtleitung ist ausgesprochen fair. Wenn man einen (Gedanken-)Fehler macht, dann zählt dieser nur einmal, auch wenn in der Folge mehrere Kontrollen falsch sind.

Und auch das: In dieser Etappe wurde erstmalig die Ergebnisliste im Nachgang geändert, was die Plätze im Bereich 20 bis 25 noch einmal veränderte… kennt man ja aus der Praxis 🙂

Fazit: Auch Etappe 3 war wieder schwer, hat mir aber bisher (inkl. der folgenden Etappe 4) am Besten gefallen. Ein schöner Aufgaben-Mix und man ist schon so ein wenig „eingefahren“. Die nur mikroskopisch erkennbare Überlappung und wiederum zwei doofe Fehler vergessen wir mal schnell. Im Prinzip kann es so weitergehen…