Woche 1 der virtuellen Frühlingsfahrt (VFF) beginnt am Dienstag mit der Bereitstellung des Fahrerbriefes und einer Übungsaufgabe „Etappe Muster“.

Inzwischen umfasst die Teilnehmerliste 146 Einträge, obwohl ja eigentlich nur 120 Starter zugelassen waren. Soll sich jeder seine eigenen Gedanken zu machen…

Der Fahrerbrief umfasst 8 präzise beschriebene Seiten. Hier wird nichts dem Zufall überlassen, z.B. gibt es auch für die Email-Kommunikation klare Regeln, was in die Betreffzeile einzutragen ist.

Da es ja keine echten Baumaffen und DK geben kann, muss man mit Alternativen arbeiten. So sind die OK auf den Karten überall verstreut eingezeichnet. Vom Standpunkt einer OK soll ja nicht auf die Idealstrecke gefolgert werden können. Es gibt aber noch weitere, besondere Regeln für das Befahren von Kreisverkehren, Dreiecken und Bundesstrassen. Das ist „real“ so nicht üblich oder (mir) bekannt, kann man also leicht vergessen und so Fehler machen. Gerade an die Bundessstrassen muss man denken! Unter 8.2. folgen dann die Details des Fahrerbriefes in 19 Absätzen! Wie der geneigte Ori-Teilnehmer weiss, steigt der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben mit dem Umfang der Bestimmungen im Fahrerbrief deutlich an, da man alles im Kopf berücksichtigen muss während der Fahrt bzw. Lösung. Schnell sind hier die Gehirnwindungen überlastet… Der VFF-Fahrerbrief enthält viele bekannte Regeln, aber – gerade auch für Teilnehmer von „normalen“ Oldtimerveranstaltungen und N-Klasse-Novizen – auch ein paar Besonderheiten: Kein Einbahnstrassen-System, Kreuzen ist erlaubt, Teilaufgaben als Teil einer Gesamtaufgabe, unterbrochene Wege durch Veranstaltermarkierungen, etc. Für jede Etappe können zudem weitere, ergänzende Regeln erlassen werden.

Soweit so gut, der Fahrerbrief ist von echten Ori-Profis gemacht, mit hoher Präzision und analytischem Verstand. Die ergänzende Musteraufgabe zeigt dann schon, worauf es ankommt: alles gut lesen und beachten, vor allem die neuen Regeln mit den Bundesstrassen, Kreisverkehren und Dreicken muss man sich einbimsen, damit man wirklich dran denkt. Auch schön sind die alten Kameltreibertricks: Fahren Sie Aufgabenteile 1-15 (es sind 16 dargestellt…)

Am Donnerstag wird es dann Ernst. Für 20 Uhr ist die erste Aufgabe angekündigt. Die ZIP-Datei ist schon vorher verfügbar, aber das Kennwort kommt erst um Punkt 20 Uhr in den Posteingang geflattert. Vorher hatten die Teilnehmer Gelegenheit, das heimische Cockpit entsprechend auszugestalten. Auch hierzu gibt es Beispiele auf der Veranstalter-HP. Die Umsetzung erfolgt mit leichten Modifikationen, wie nachfolgende Bilder illustrieren.

Kennwort eingeben, Datei entschlüsseln und Etappe 1 ist startklar. Es erwarten einen insgesamt 8 zusammenhängende Aufgaben, das wird direkt als Ergänzung zu den Ausführungsbestimmungen im Fahrerbrief aufgeführt. Dazu gilt, dass bereits befahrene Pfeile nicht (mehr) in Gegenrichtung komplett befahren werden dürfen – teilweise aber schon. Das gibt einen deutlichen Hinweis darauf, was folgen wird: gerade in der zweiten Hälfte der Aufgaben wird es somit sicherlich geschickt platzierte Gegenläufigkeiten geben.

Fahrleiter Beckers bleibt in seinem „home turf“. Start ist am Indemann in der Nähe von Eschweiler. Leider war ich hier in realiter noch nie. Direkt am Start die erste Überlappung… Und so geht es weiter. Höchste Konzentration ist gefragt. Das Kartenmaterial ist sehr gut und scharf, aber im Ausdruck auf DIN A4 nicht lösbar, da viel zu klein. Da hilft auch keine Lupe mehr. Lösung auf dem Bildschrim ist angesagt und so ist die Bildqualität wirklich gut. In jeden Aufgabenteil sind kleine oder größere Finten eingebaut, der Höhepunkt ist sicherlich Aufgabe 4. In einem Industriegebiet gibt es ein Kreisverkehr-Labyrinth (Oelde lässt grüßen…) und neben der Übersichtskarte noch 8 Teilaufgaben, die integriert bearbeitet werden müssen. Hohe Ori-Kunst. In den folgenden Aufgaben geht es langsam wieder zurück zum Indemann. Hier heisst es, auf mögliche gegenläufige Pfeile (der vorherigen Aufgabenteile) aufpassen. Beim letzten Stück nochmal lange rätseln, dann ist es geschafft.

Knapp 90 Minuten sind seit dem Start vergangen. Abgabefrist ist aber erst Dienstag. Die alte Strategiefrage… schnell oder genau? Am besten natürlich beides! Also die gesamte Strecke noch einmal gedanklich abfahren… Ups, da findet man ja doch noch was. Bordkarte korrigieren und weg damit. Erstmal durchatmen und eines der bereitgestellten Getränke konsumieren. Kurz danach schon Post vom Fahrtleiter: „Hallo Frank, Schnelligkeit zählt nicht allein….“ Och neee… ! Tja, damit ist klar: Leider verloren – Doch zu sehr unter Zeitdruck gesetzt. Im Nachgang sind mir dann selber die vermeidbaren, wirklich blöden, Fehler aufgefallen…. Das ist aber ein Fall von hätte-hätte-Steuerkette. Beim nächsten Mal mehr Zeit lassen. Tun andere ja auch.

In jedem Fall hat es viel Spass gemacht!