Schnee war gestern – heute ist Sonne!

2. Independent Winter Ori durch das Münsterland

Von Olaf Nattenberg

Die Rallye-Saison wird bei Frank Schäfer eröffnet. Nach der letztes Jahr erfolgreich eingeführten Independent Ori Serie, folgt 2022 die Fortsetzung. Am 27. Februar war es soweit. Sechzehn Teams trafen sich in Ascheberg (Münsterland). Bei frischen Temperaturen, blauem Himmel und tollstem Sonnenschein konnte es losgehen. Wir waren als erstes dran und starteten um14:01. Eigentlich hatten wir mit dem Alltagsauto genannt – letztes Jahr um diese Zeit lag meterhoch Schnee – switchten dann aber spontan auf den Oldtimer. Schließlich garantierte er am Ende weniger Fehlerpunkte, da diese mit einer Quote von 0,8 belegt werden – und bei dem Wetter!?

Wie der Name der Veranstaltung verrät, es geht um Orientierung – keine GLPs. Der Fahrerbrief verriet: Baumaffen, gelbe Ortseingangs- und die grünen Weilerschilder seien aufzuschreiben. Es gilt Kreuzungsverbot, Einbahnstraßenprinzip und nur doppellinige Straßen wären zu befahren.

Das Roadbook bestand aus Kartenskizzen mit eingedruckten Pfeilen, Strichen oder Punkten. Am Ende war eine „kurze“ Chinesenrallye vorgesehen. Die erste Aufgabe ging schon gut los: „Fahren Sie Punkt – Strich, Punkt – Strich“ usw. „Dann fahren Sie über alle Pfeile bis E“, und da war er auch, der Pfeilwurm. Vorne rechts eine DK. Das Paar freute sich sichtlich, dass jemand vorbei kam. Nach diversen Zirkulationen mussten wir letztlich viermal an der Stempelkontrolle vorbei – so muss das sein. Keine Kontrahenten in Sicht, so fragte das DK-Personal sichtlich irritiert, ob noch andere kommen würden?

Dann Aufgabe 2. War da eine Überlappung zwischen der ersten und der zweiten Seite? Ja, in der Tat. Weiter ging es über schmale, ländliche Straßen Richtung Schloss Nordkirchen. Immer auf Doppellinigkeit achten, da war doch was retouchiert, kurz bevor wir auf die Bundesstraße mussten. Und in der Tat an der Umfahrung hing links die 18.

Dann Schloss Nordkirchen. Rechts auf den Parkplatz bis zur Wendekontrolle, weiter am Schloss entlang. Nur Insider wissen, dass man mit einem Auto diese Straße fahren darf. Sie war gefüllt mit Menschen, Fahrrädern, Kinderwagen … An der Oranienburg stand er dann: Der Ami6. Große Freude ein keines Schwesterauto unserer Göttin hier in freier Natur zu treffen. Die Eigner hatten es sich sichtlich gemütlich gemacht: Picknick mit Rotwein, Tischchen, Klappstühlen in der Sonne. Für ein Bild reichte leider die Zeit nicht, wir mussten weiter.

Der Sendemast – mit rotem Punkt, allerdings viel, viel kleiner als alle anderen Punkte im Roadbook! Wir haben ihn gesehen, aber leider nicht als Aufgabenteil identifiziert und dummerweise links liegen lassen. So ein Ärger.

 

Bei Aufgabe 5 und Aufgabe 6 bediente sich Fahrleiter Frank verschiedenster Kartenausschnitte unterschiedlicher Maßstäbe, die man zu einem Gesamtbild zusammensetzen musste. Im Gewerbegebiet durften Pfeile tw. gegenläufig befahren werden, was man letztendlich auch auf andere Teilstrecken/Straßen anwenden musste, sonst ging die Sache nicht auf …. Wir werden sehen. Gut gemacht das umgedrehte Bundesstraßenschild der B 236 – eine Veranstaltermarkierung.

Dann ein Chinese allein auf weiter Flur – er kreuzte sich selbst und dass, wo man gar nicht kreuzen durfte, doch hatte er eine Öffnung nach unten. Das beeindruckte uns wenig, wir kreuzten fleißig …

Jetzt noch die letzte Aufgabe – Seite 8, die Chinesenrallye stand an. Was kann da schon passieren? Die Zeit drängte, insgesamt waren 180 Minuten vorgegeben. Der achte Chinese brach uns fast das Genick. Was für ein Anfängerfehler – er war gespiegelt. Das Thema kostete uns sicher eine halbe Stunde. Dann am Ende noch ein paar Orientierungsprobleme und schließlich – geschafft. Knapp in der Karenz trafen wir in Olfen am Ziel dem Gasthof „Zum Steverstrand“ ein. Dort klang dieser gelungene Tag gemütlich aus. Eine anspruchsvolle aber faire Veranstaltung, mit viel Herzblut von Frank Schäfer organisiert, lag hinter uns. Freuen wir uns auf die nächsten Oris.